Auvergne - zwischen Himmel und Erde!
So wirbt die Touristenzentrale für die Landschaft rund um den Puy de Dôme.
Die Vulkanlanschaft vermittelt uns tatsächlich den Eindruck dem Himmel hier etwas näher zu sein als anderswo, ohne auch nur mit dem Gleitschirm abzuheben. Abgehoben und überhöht wendet sich unser Blick auch gerne wieder der Erde zu. Verschiedenste Vulkankreationen, Kraterseen und Weidelanschaften wechseln sich hier ab, nicht allzu oft unterbrochen von winzigen Dörfchen mit kleinen aus Vulkanstein gebauten Häuschen und imposanten romanischen Kirchen und Basilika.
Diese Landschaft und ihre Menschen genossen wir jetzt eine Woche lang an den verschiedensten Startplätzen der Region: Angefangen am Puy de Dôme, dem bekanntesten Vulkan (hier hat Pascal den Luftdruck entdeckt, die Römer ihrem Gott Merkur gehuldigt, im Mittelalter gab es wohl auch wilde Hexennächte und erste Streckenflugerkorde wurden von hier geflogen) , den wir mit der Bahn erklimmen und von wo aus wir in alle Richtungen starten können. Hier ist immer was los, alleine fliegt man hier nicht, dafür aber über lauter Vulkane u.a. über den “Volvic-Vulkan”, dem wohl berühmtesten Berg nach dem Schweizer Schokoladenberg. Hier können wir einfach “Vulkanhopping” betreiben und einmal darf ich s erleben zusammen mit einem großen Schwarm Geiern zu kreisen! Was für gesellige, friedliche und schöne Tiere!
Am Saint Sandoux verändert sich die Landschaft, schon am Startplatz sind wir geblendet von in der Sonne leuchtenden Getreidefeldern, sanft sich wiegenden Sonnenblumenfeldern und uns (und auch den anderen Vögeln) als Abriskannten dienenden Baumreihen und Alleen. Obwohl wir auch hier über 1000 m hoch sind, gleicht die Fliegerei ein bisschen unserer Flachlandfliegerei.
Als am Abend unser Bus einfach nicht mehr fahren will, erfahren wir die Hilfsbereitschaft (und Abenteuerlust) französischer Flugkollegen. Obwohl ein traumhafter Abendflug lockt, lassen viele ihre Schirme im Kofferraum, rollen uns das Auto motorlos und waghalsig den Flugberg runter, schieben gemeinsam die Kiste über Hindernisse und telefonieren sich für uns durch alle Institutionen und wichen uns erst von der Seite, als das Auto abgeschleppt war und wir eine Möglichkeit gefunden hatten, nach Hause zu kommen.
MERCI BEAUCOUP !
Am Puy de l´Ouire marschieren wir den Flugberg hinauf, was zur Fliegerei in der Auvergne unbedingt dazu gehört. Das Laufen ist tatsächlich reine Freude, ich könnte ständig Blumen pflücken und fotografieren, aber das macht Erkme und so steht am Abend ein wunderbarer Strauß Wildblumen auf dem Tisch. Am Start “liest” Annette den Wind, schmiedet Pläne und tatsächlich: sie startet astrein raus, soart, dreht auf und landet als sie genug hat auf einer Wiese ihrer Wahl. Zu guter letzt trampt sie noch in unser Abendrestaurant. Respekt Annette! Christoph erlebt die “Abgeschiedenheit” der Auvergne anders, nach der Landung läuft er ein zweites mal tapfere zwei Stunden zum Startplatz, um nocheinmal zu fliegen. Ihm schmeckt dafür die Truffade am Abend doppelt so gut!
Den Puy de la Tache, wo s den besten Virgin mojito Myrthille gibt, statten wir auch einen Besuch ab. Marianne und unsere zwei Beates haben hier einen echten Traumflug.
Zum Schluss entdecken wir noch Roche Nitè, eine Abrisskante oberhalb einer Schlucht, darüber soarend hat man dann das Mont Dóre Gebirge ständig vor Augen.
Am letzten Tag fliegen wir noch mal am Puy de Dôme. Svenja startet als erstes und eröffnet den “Damenbart”. Zusammen mit Beate, Agnes und mir drehen wir recht früh zur Basis auf und fliegen anschließend zusammen die Vulkankette ab. Gemeinsam Fliegen eben! Schön war´s.
Agnes landet zwar wie Christoph hier im “Nirgendwo”, hat aber mehr Glück und wird von einer guten Seele über 30 km zurück zur Bahn gefahren.
Spaß hat es mal wieder gemacht mit euch allen und es gäbe noch viel zu erzählen, aber wir kommen einfach wieder! AUREVOIR AUVERGNE